Vorstellungsgespräch im Einkauf: Wie vorbereiten?

Das Vorstellungsgespräch ist der Höhepunkt eines Bewerbungsprozesses und entscheidet darüber, ob Sie den gewünschten Job erhalten oder nicht. Kandidat:innen tun gerade für Jobs im Einkauf gut daran, sich entsprechend auf dieses Treffen vorzubereiten und so möglichst hoch zu punkten. Lesen Sie hier, wie Sie sich am besten auf Ihr Vorstellungsgespräch vorbereiten.

Wissen ist Macht – informieren Sie sich

Spätestens nachdem Sie die Einladung zum Bewerbungsgespräch erhalten haben, sollten Sie sich eingehend über das Unternehmen informieren. Dies haben Sie sicherlich zum Teil bereits getan, egal ob Sie sich auf ein Stelleninserat beworben haben oder direkt von einer Vermittlung aktiv angesprochen wurden. Gerade, wenn es sich um eine strategische oder technische Einkaufsstelle handelt, gilt es jedoch noch etwas tiefer zu graben und möglichst viele Informationen über das betreffende Unternehmen zu sammeln, im Idealfall auch über die Personen, mit denen Sie das Gespräch führen werden.

Dabei geht es einerseits um grundlegende Informationen zur Firma, wie Geschäftszahlen, die Produkt- bzw. Dienstleistungspalette, die Anzahl der Mitarbeitenden und weitere für den Einkauf relevante Zahlen. Andererseits sind jedoch auch Informationen gesucht, die das Unternehmen näher beschreiben, seine Kultur, seine Vision und Mission sowie die Geschäftsphilosophie. Lesen Sie sich ein und nutzen Sie dazu sowohl die Website als auch vorhandene Social Media-Accounts des Unternehmens.

Nicht zu vergessen ist diesbezüglich auch Google, wo Sie zum Beispiel Berichte und Online Zeitungsartikel über das entsprechende Unternehmen suchen können. Je mehr Informationen Sie über das Unternehmen haben, desto detaillierter ist Ihr Bild und desto besser können Sie im Vorstellungsgespräch auf das Unternehmen eingehen.

Idealerweise informieren Sie sich zudem auch über die Konkurrenzsituation des Unternehmens. Recherchieren Sie, welche Mitbewerber es auf dem Markt gibt, worin diese sich unterscheiden und wo Gemeinsamkeiten bestehen. So eignen Sie sich als aussenstehende Person einen umfassenden Überblick über die Firma an und können im richtigen Moment Ihre persönliche Einschätzung einbringen und so einerseits Ihr ernsthaftes Interesse und andererseits Ihre Kompetenz als Einkäufer oder Einkäuferin aufzeigen.

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Versuchen Sie diesbezüglich auch herauszufinden, wo das Unternehmen insgesamt im Markt steht und in welche Richtung sich sowohl das Unternehmen als auch der Markt bewegen. Entspricht Ihnen diese Richtung? Auch hier gilt: Ihre fundierte Recherche ermöglicht Ihnen einen tieferen Einblick ins Unternehmen und Ihre mögliche berufliche Zukunft und gibt Ihnen gleichzeitig die Chance, mit Wissen zu punkten und Ihren persönlichen Stil sowie Ihre analytischen Fähigkeiten fassbarer zu machen.

Zeigen Sie Ihre Hero-Qualitäten – Success Stories zusammentragen

Zu Ihren Qualifikationen und Qualitäten zählen nicht nur Ihr Alter und Ihre Arbeitserfahrung in Jahren, sondern sicherlich auch die Aus- und Weiterbildungen, die Sie absolviert haben und weitere Kompetenzen, die sie mit auf den Tisch bringen. Vergegenwärtigen Sie sich diese Punkte nochmals und vergessen Sie dabei die persönlichen Kompetenzen, wie beispielsweise Ihre kreative Ader, Ihr gutes Selbstmanagement oder Ihre hervorragende Teamfähigkeit nicht. Es zählen nicht nur Hard-, sondern auch Soft Skills.

Ebenso empfiehlt es sich im Rahmen der Vorbereitung nochmals klar aufzulisten, was Sie bis anhin in Ihrer Karriere erreicht haben. Listen Sie interessante Projekte auf, an welchen Sie beteiligt waren und bei denen Sie massgeblich zum Erfolg beigetragen haben auf und halten Sie fest, welche Ihrer Qualitäten und Kompetenzen zu diesen Success Stories geführt haben. Achten Sie dabei darauf, dass Sie Ihre Erfolge auch quantifizieren können, denn klare Zahlen werden gerade in der Beschaffung das Verständnis beim Hiring Manager und bei anderen Gegenübern erhöhen und ein klareres Bild ermöglichen. Machen Sie klar ersichtlich, welchen Unterschied Sie für das Unternehmen machen und womit Sie sich gegenüber den anderen Bewerber:innen abheben.

Bereiten Sie einen Fragekatalog vor

Recruiter, Personalverantwortliche und Vorgesetzte suchen heutzutage nicht bloss nach Mitarbeitenden, die nach dem 08/15-Muster funktionieren. Sie wünschen sich eine/n Einkäufer:in, die zur Kultur des Unternehmens beitragen und das Unternehmen weiterbringen. Insbesondere vor dem Hintergrund, dass sowohl die Technologisierung als auch die Digitalisierung stetig voranschreiten, brauchen Unternehmen heutzutage Mitarbeitende, die mit ihrer Kreativität und ihrer Motivation dazu beitragen, mit der Zeit Schritt zu halten.

Aufgrund der gesammelten Informationen können Sie eine Liste an Fragen zusammenstellen, die Sie während des Gesprächs stellen können. Denn es geht bei einem Bewerbungsgespräch nicht allein darum, dass Sie als Spezialistin und Spezialist befragt werden und Ihre Fachkompetenz darlegen. Durch aktives Fragen zeigen Sie der oder dem Hiring Manager, dass Sie sich einerseits informiert haben. Andererseits beweisen Sie Ihre persönliche Kompetenz im Einkauf und die Fähigkeit Zusammenhänge zu erkennen. Achten Sie daher darauf, nicht nur allgemeine Fragen zu erarbeiten, sondern auch tiefergehende, komplexere Fragen auf Ihre Liste aufzunehmen. Das bedeutet nicht, dass unbedingt alle diese Fragen gestellt werden müssen, doch Sie haben mit einer entsprechenden Liste eine Auswahl zur Hand, die Ihnen Agilität trotz der mehr oder weniger stressigen Situation eine gewisse ermöglicht.

Vorbereitung auf die Lohnfrage

Am Ende eines Bewerbungsgespräches wird oft auch die Lohnfrage geklärt bzw. angesprochen werden. Dabei ist es meist so, dass die oder der Personalbeauftragte des Unternehmens dieses Thema ansprechen und nach Ihren Lohnvorstellungen fragen wird. Sollte dem nicht so sein, gilt es sich zu fragen, inwieweit das aktive Ansprechen des Themas zum Gesprächsverlauf passt. Oft gehen Unternehmen auch erst in der zweiten Gesprächsrunde auf die Lohnfrage ein.

In vielen Fällen orientieren sich Fachspezialistinnen und Fachspezialisten an ihrem vorangegangenen Lohn. Dabei besteht der Wunsch, dass dieser – insofern es sich nicht um eine komplett andere Arbeit handelt – nicht unterschritten bzw. idealerweise um einen Teil erhöht wird. Grundsätzlich ist an diesem Vorgehen nichts auszusetzen und meist kann argumentiert werden, dass sowohl das Alter als auch die Arbeitserfahrung im Zuge der letzten Anstellung zugenommen haben. Eine gute Vorbereitung ist jedoch auch, sich auf den gängigen Lohnplattformen darüber zu informieren, wo in etwa der durchschnittliche Lohn für die jeweilige Stelle im Einkauf liegt. So können Sie in etwas abschätzen, ob sich Ihre Vorstellung in einem realistischen Rahmen bewegt.

Wenn Sie über eine Personalberatung an das Vorstellungsgespräch kamen, können Sie zudem davon ausgehen, dass ihre Personalberaterin oder ihr Personalberater in Sachen Lohn die beste Ansprechpartnerin oder der beste Ansprechpartner ist. Als Qualitätsmerkmal kennt sie oder er nicht nur den Lohnbenchmark in der Branche, sondern auch das Lohnband der zu besetzenden Stelle. Natürlich nur unter der Voraussetzung, dass die Vermittlerin oder der Vermittler die spezifische Branche gut kennt und sich in dieser Nische spezialisiert hat, wie beispielsweise unser Team von TOM PARKER im Bereich des Einkaufs und der Supply Chain.

Auch digital punkten – technische Vorbereitung

Insbesondere seit der Corona-Pandemie, doch nicht nur, finden viele Bewerbungsgespräche oder zumindest das Erste davon auch online statt. Entsprechend gilt es auch hier, durch die entsprechende Vorbereitung möglichen Eventualitäten entgegenzuwirken. Stellen Sie daher sicher, dass Sie über das entsprechende Tool für das Online-Bewerbungsgespräch verfügen und testen Sie dieses, falls Sie es noch nicht kennen. Das letzte, was Sie wollen, ist unbeholfen zu wirken und keine Verbindung herstellen zu können, wenn auf der anderen Seite die Leute schon warten.

Bedenken Sie ebenso, dass das Bewerbungsgespräch höchstwahrscheinlich mit eingeschalteter Kamera laufen wird und suchen Sie sich einen entsprechenden Ort in Ihrem Zuhause aus. Private Familienfotos oder ein Wäscheberg neben Ihnen, sollten nicht unbedingt die Hintergründe sein, die Sie für das Gespräch wählen. Wichtig ist es zudem, neben einer stabilen Netzverbindung, auch für gute Sound-Qualität zu sorgen. Suchen Sie sich einen ruhigen Ort aus und verwenden Sie je nach dem ein Mikrofon (wobei auch die Kopfhörer Ihres Smartphones hier einen guten Dienst leisten können).

Wenn Sie jetzt eine leichte Nervosität verspüren, dann sind Sie übrigens bereit.